Nach sehr schönen Tagen in Buenos Aires war die Vorfreude auf Mendoza schon riesig. Nicht umsonst als Wein-Mekka bekannt wurden wir auch nicht enttäuscht.
Gleich nach der Ankunft am sehr kleinen Flughafen (erinnert mich an Linz oder Salzburg) konnten ich mit einem Flughafentaxi günstig zu unserer sehr zentralen Unterkunft (Hostel Alamo) gelangen. Etwas geschlaucht von der Anreise ging ich noch etwas einkaufen und machte eine Kleinigkeit zum Essen.
Am nächsten Tag ging es per Bus nach Maipu um dort dann mit dem Rad die ersten Weingüter zu besuchen. (Karten dazu gab es genügend im Tourismusbüro) – Vorab hatte ich mir schon einige Weingüter notiert, die ich unbedingt sehen wollte.
Nach ca 2-3 km nach dem Fahrradverleih kamen wir beim Weingut „Domiziano“ an. Spannend für mich war vor allem das ganze Drumherum – zwischen staubigen und trockenen Straßen, kleinen Frutterias und Palmen versteckt, auf einmal ein riesiges Tor mit der Aufschrift „Bodega Domiziano“. Die Begeisterung war dann groß, die sehr trockene Umgebung verwandelte sich in sattes Grün, wunderschöne Weingärten, stilvolle Gebäude und ein ebenso freundlicher Empfang.
Für die Weinverkostungen musste man bei jeder Bodega zahlen (umgerechnet zwischen 10 und 25 Euro. Je nachdem ob man die „Classic“ oder „Premium“ Varianten wählte.
Gleich die erste Verkostung war eine der Besten in Maipu, gut organisiert, tolle Weine und eine sehr gute Führerin.
Vor allem der Malbec Reserve und der Extra Brut waren tolle Highlights. Bei den Etiketten bei argentinischen Weinen muss man jedoch sehr vorsichtig sein, sie haben keine Kontrollen wie zB in Italien oder Spanien, dh ein Reserva oder Gran Reserva muss nicht bedeuten, dass dieser Wein jemals ein Holzfass gesehen hat. Hier muss man viel nachlesen und recherchieren oder man überzeugt sich am Weingut selbst.
Deshalb findet man hier auch von Abwaschwasser bis Weltklasse alle Varianten.
Der nächste in der Liste war eines der größten in Mendoza. Trapiche kann auf auf viel Historie und eine wunderschöne, riesige Anlage mit Schloss inkl. eigener Bahn (!) verweisen. Hier merkte man auch, das dieses Weingut dementsprechend viel exportiert und wohl auch einen mächtigen Umsatz macht.
Nach der Verkostung habe ich mich für den Abend noch mit einem Cuvee eingedeckt und fuhren zum Nächsten. Leider hat hier mal wieder mein sehr ausgeprägter Orientierungssinn zugeschlagen und ich fuhr an zwei Weingütern vorbei.
Am nächsten Tag legte ich daher noch alleine eine geführte Tour ein, welche sich mit Ausnahme der Bodega Lopez (die haben noch 100 Jahre alte Weinfässer mit 35000 Litern in Verwendung!) als eher eine Enttäuschung rausstellte.
Mendoza hat im Stadtzentrum da 115.000 Einwohner und ist unglaublich charmant und alle sind sehr hilfsbereit, hier könnte man es durchaus auch länger aushalten.
Am Dreikönigstag machte ich mich dann selbstständig auf den Weg in die Weingegend „Lujon de Cuyo“ wo ich leider bei den ersten Weingütern vor verschlossenen Türen standen, ws. wegen dem Feiertag.
Beim dritten jedoch – „Alta Vista“ – waren die Tore offen und dieses Anwesen war atemberaubend – französische Gärten mit Möglichkeiten zum Picknicken, wunderschön angelegte Weingärten mit Ausblick auf die Berge und eine tolle Führung mit noch besseren Weinen, vor allem der „Alta Vista Alto“ (in dem Fall Jahrgang 2011) war eine Sensation. Hier werde ich zuhause schauen ob ich mir etwas besorgen kann.
Mendoza hat 360 Sonnentage im Jahr, es war auch wirklich schwierig, Wolken zu finden, man kann sich daher vorstellen, das gerade die Bewässerung wohl die größte Hürde für die Winzer darstellt.
Für mich waren diese Tage in dem Wein-Mekka sehr faszinierend, konnte viele neue Erfahrungen sammeln und tolle Weine verkosten.
Momentan sitze ich gerade im Bus nach Santiago de Chile und ich darf wohl meinen Geburtstag eine Zeit lang an der Grenze verbringen – anscheinend kommt nächste Woche der Papst nach Chile und das scheint jetzt schon die Übergänge zu blockieren. Ich bleibe aber optimistisch und werden am Abend sicher noch mit Cava und Ceviche auf meinen Feiertag anstoßen.